Bei Kleinkraft- und Leichtkrafträdern ist mindestens ein Millimeter Profiltiefe erforderlich.
Woanders, in Italien, Norwegen und Finnland beispielsweise, begnügt man sich laut Conti mit 1,0, in Großbritannien und den Vereinigten Staaten gar mit 0,8 Millimeter. Rät ein Reifenhersteller zur rechtzeitigen Neuanschaffung von Reifen, erscheint das nicht ganz uneigennützig. Doch kann zB.Continental gute Gründe nennen. Mit geringer werdender Profiltiefe baue ein Reifen weniger Temperatur auf, heißt es. Tiefes Profil arbeite mehr, erzeuge durch mehr Reibung mehr Wärme und somit mehr Grip.
Mit vollem Profil ist nach Angaben des Herstellers zudem die Gefahr geringer, eine Panne zu erleiden. Vor allem aber steige im Regen die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen.
Aquaplaning bei Motorradreifen
Für den neuen Sporttourenreifen Road Attack 3 nennen die Gummiexperten der Conti-Zweiradsparte aus Korbach eine Wasseraufnahme von einem halben Liter je Sekunde bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h – sofern die volle Profiltiefe von 7 mm vorhanden ist. Mit nur noch 2 mm sinke der Wert auf 200 Milliliter in der Sekunde und mit 0,8 mm Profil auf 125 Milliliter.
§ 36 Abs. 2 StVZO wird erläutert, dass das Hauptprofil am ganzen Umfang eine Profiltiefe von min. 1,6 mm aufweisen muss. Als Hauptprofil werden die breiten Rillen im mittleren Bereich der Lauffläche bezeichnet – genauer 3/4 der Lauffläche im mittleren Bereich. Die Ränder der Laufflächen (je 1/8) sind für die Profiltiefenmessung nicht ausschlaggebend.
Der neue Road Attack 3 bringt mit seinen 7 Millimetern ab Werk mehr Profiltiefe mit als sein Vorgänger Road Attack 2 Evo. Vor allem aber hat sich Conti vom gepfeilten, „schönen“ Profildesign des Evo verabschiedet und setzt nun auf eine rein funktionelle Profilgestaltung.
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