Tourensport Motorradreifen Test 2010
PS und Motorrad testen Tourensportreifen,
im Test 7 Reifenpaare in den Dimensionen
120/70 ZR 17 und 180/55 ZR17
Als Testfahrzeug für diesen Reifentest diente eine Suzuki Bandit 1250 S, BJ 2010
Auf kurvigen Landstraßen setzt die als Testbike verwendete Suzuki 1250 Bandit das Limit. Denn wenn bei ihr Hauptständer und Rasten über den Asphalt kratzen, bieten die Reifen immer noch genügend Reserven. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Tourenreifen ob ihrer sportlichen Auslegung selbst den alltäglichen Anforderungen auf Sportbikes vollauf genügen würden – vorausgesetzt, man hat ein starkes Ego und pfeift auf die Seitenwandwertung am Biker-Treffpunkt
AVON STORM 2 ULTRA
- Fazit: "Hauptargument für den Avon ist seine Langlebigkeit. Dank seiner Verschleißresistenz ändert sich die Fahreigenschaft auch nach 4500 Testkilometern kaum.Allerdings ist er für Fahrten im Nassen die letzte Wahl, da er ein niedriges Gripniveau sowie einen schmalen und früh einsetzenden Grenzbereich besitzt. Im Trockenen überzeugen seine stumpfe Rückmeldung und die geringe Eigendämpfung nicht."
- Fazit: "Auf der Landstraße bedingt durch den geringen Verschleiß ändern sich die Fahreigenschaften des Avon nur geringfügig. Wärend die gute Handlichkeit überzeugt, hinterlassen geringe Eigendämpfung über Bodenwellen und eine trockene, stumpfe Rückmeldung im kalten Zustand ein ungutes Gefühl. Kalt und warm ist spürbares Shimmy vorhanden. Schlechteste Verzögerungswerte und niedriegste Kurvengeschwindigkeit im Nasstest. Durch den schmalen und früh einsetzenden Grenzbereich können Rutscher nur schwer kontrolliert werden.Ins Rennen ging der Avon mit dem niedriegsten Anfangsprofil nach 4500 Kilometer standen noch 70% Restprofil zur Verfügung. Das ist top!"
BRIGESTONE BT 023
- Fazit:" Die japanische Neuentwicklung ist zwar nicht der handlichste reifen im Testfeld, überzeugt aber durch Neutralität und guten Geradeauslauf. Allerdings stellt er sich beim Bremsen in Schräglage deutlich auf, eine Eigenart, die sich nach 4500 Kilometer etwas verstärkt. Im Nassen gefallen das gute Gripniveau und vor allem der breite Grenzbereich. In Sachen haaltbarkeit schlägt sich der BT 023 ebenfalls gut."
"nach der Testbewertung montiert PS anstelle der altbackenen Serienreifen von Honda und Yamaha noch den brandneuen und für beide freigegebenen BRIGESTONE BT 023 Tourensportreifen auf der CB 1300 S und der XJR 1300. Beide Big Bikes erzielten im Fahrverhalten eine deutliche Verbesserung. Die XJR 1300 wurde handlicher und zielgenauer. Gleiches trifft auch auf die CB 1300 zu, zusätzlich verschwand bei ihr das lästige Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage fast vollständig. So wirken die modernen Tourengummis auf beide Naked BIkes wie wahre Jungbrunnen.
- Fazit: " Der BT 023 überzeugt durch neutralität und Geradeauslauf auf der Landstraße, obwohl er nicht zu den handlichsten Reifen im Test gehört. Erst ab hohen Schräglagen muss spürbar gegengelenkt werden. Auch nach 4500 Kilometern bleibt der BT gut in fahrt. Was aber immer stört: das erhöhte Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage. Im Gegensatz zum Vorgänger BT 021 hat der BT 023 im Nassen deutlich mehr Grip. Es mangelt zwar leicht an Präzision und Handlichkeit, dafür gefällt der breite Grenzbereich, durch den gelegentliche Rutscher gut kontrolliert werden. Bremsweg und Kurvengeschwindigkeit liegen im Mittelfeld. Mit der höchsten Anfangsprofiltiefe blieben nach dem test noch 75 Prozent stehn. Auch am Hinterrad ist der Verschleiß gering."
CONTINENTAL ROAD ATTACK 2
- Fazit:"Tolle Rückmeldung, agiles Fahrverhalten und eine hohe Lenkpräzision machen den Conti zum Spaßkeks auf der Landstrasse. Sportlich versierte Piloten werden ihn dafür lieben. Im Nassen kommen ihm diese Talente auch zugute, allerdings feht es ihm hier noch etwas an haftung und ein breiterer Grenzbereich wäre wünschenswert. Trotz des hohen Verschleißes änderb sich seine Fahreigenschaften kaum."
Fazit: "Auf der Landstraße beste Rückmeldungen ab den ersten Meter, agiles Einleken und sehr hohe Lenkpräzision sprechen für den Conti im neuen Zustand. Auch nach 4500 Kilometer überzeugt der Conti mit Agilität. Allerdings ist eine Kante im stark abgefahrenen Hinterreifen beim Einlenken in Schräglage spürbar, die leichtes Gegenlenken erfordern. IM Nasstest überzeugt der Conti durch hohe Lenkpräzision und gute Handlichkeit. Auch wenn er beim Kurvengrip hinter der Konkurrenz liegt, kann die Linienwahl bei Rutschern leichter korregiert werden als bei Brigestone oder Metzeler. Der Grenzbereich fällt schmal aus, ab hohen Schräglagen rutscht der Conti spontaner als der Brigestone. In Sachen Wirtschaftlichkeit ein Desaster. Mit höchstem Verschleiß das Schlußlicht."
DUNLOP ROADSMART
- Fazit:" Im Neuzustand glänzt der Roadsmart durch Neutralität in Schräglage, viel Grip und gute Rückmeldung. Auch im Nasstest überzeugt er mit einem breiten Grenzbereich, dank dem es sich sicher durch die Fluten surfen lässt. Allerdings baut kein Reifen nach 4500 Kilometer so stark ab wie der Dunlop.So nimmt das Aufstelmoment beim Bremsen in Schräglage deutlich zu, die Profiltiefe schwindet sehr schnell."
- Fazit: "Neu überzweugt der Roadsmart durch sehr hohen Grip, gute Rückmeldung und Neutralität in Schräglage. Nach 4500 Kilometer haben die Fahreigenschaften deutlich nachgelassen. Das einst geringe Aufstellmoment verschlechtert sich mit zunehmendem Verschleiß am stärksten und erfordert nun starkes gegenlenken in Kurven. Auch wenn der Roadsmart nicht an die Nassfahreigenschaften des Michelins herankommt, überzeugt er mit Haftung beim Beschleunigen und in Schräglage.Ein breiter Grenzbereich sorgt für vertrauen in Kurven.So ließ sich der Roadsmart mit gutem Feedback an der Haftgrenze durch die Testkurven zirkeln. An Profil verliert er viel-vorne wie hinten. Und das trotz zweier Gummimischungen am Hinterreifen."
METZELER Z6 INTERACT
- Fazit:"Der Z6 ist der Oldie im Test, was man ihm auch anmerkt. Er fährt im Vergleich zu den Mitbewerbern träge und unhandlich, sein Gripniveau ist am unteren Ende der Skala.Im Nassen kündigt der Metzeler das Ende des Grips zwar gut kontrolliert an, dies allerdings sehr früh. Nach 4500 Kilometer stellt er sich zudem beim bremsen deutlich auf, so dass eine starke Hand am Lenker gegenhalten muss."
- Fazit: " Der Z6 fährt sich zwar neutral über den gesamten Schräglagenbereich, gibt sich aber gegenüber der Konkurrenz etwas träge und unhandlich. Dazu kommt ein spürbares Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage, welches sich mit stark verschliessenen Vorderreifen merklich verstärkt. Rutscher kündigen sich zwar durch den breiten Grenzbereich rechtzeitig an, doch insgesamt fehlt dem Z6 die nötige Haftung in Kurven. Auch das träge Handling lässt die Regenfahrt zu Eiertanz werden. Nur beim Beschleunigen kommt der Z6 ordendlich in Fahrt. das Verschleißbild insgesamt durchwachsen. Hinten kann der Z6 punkten vorne ist der Verlust allerdings größer."
MICHELIN PILOT ROAD 2
- Fazit:"Als regengott der letzten Jahre glänzt er auch 2010 als bester "Schwimmer". BBester Grip und der kürzeste Bremsweg zeugen von seinen Nass-Qualitäten. Der Road 2 ist super handlich, ja kurvengierig, aber nicht 100 Prozent neutral, so dass sich an ihm etwas die Geister scheiden. Im Trockenen glänzt er mit viel Grip und wenig Verschleiß, die Testdistanz steckt er locker weg, er verändert seine Eigenschaften kaum."
- Fazit TESTSIEGER: "Der Michelin fährt definitiv anders als die Konkurrenz. Lässt sich extrem kurvengierig einlenken unt punktet bei schnellen Schräglagenwechsel durch geringe Lenkkräfte. Allerdings kippt er ab hohen Schräglagen in die Kurve. Was sportlichen Piloten gefällt, kann Tourenfahrer extrem stören. Weitere Pluspunkte: seine Rückmeldung und die Haftung in Schräglagen. Im nassen ein Traumreifen. Im Test mit Abstand die besten Rundenzeiten, höchste Kurvengeschwindigkeit und der geringste Bremsweg dank klasse Haftung und guter Lenkpräzision. Und zu keinem Zeitpunkt fühlt sich der Pilot-am Lenker wie auf der Felge - am Limit. Mit zwei Gummimischungen vorn und hinten gehört der Road 2 zu den langlebigen Reifen."
PIRELLI ANGEL
- Fazit:"Der Angel ST ist ein unauffälliger Punkte-Hamster. Er ist derart ausgewogen, dass es an ihm kaum etwas auszusetzen gibt. Vor allem seine Lenkpräzision ist, 4500 Kilometer hin oder her, auf hohem Niveau. In der Nass-Wertung sammelt er fleißig Punkte, könnte allerdings einen etwas breiteren Grenzbereich vertragen. Insgesamt baut der Pirelli über den gesamten Test kaum ab, was ihn ganz nach vorne bringt.
- Fazit TESTSIEGER:"Der Angel zeigt sich sehr ausgewogen über die gesamte Testdistanz, die 4500 Kilometer rütteln wenig an den guten Fahreigenschaften. Besonders angenehm: die Lenkpräzision. Hohe Schräglagen werden vom Angel ST sehr neutral ohne Kippelei oder Trägheit weggesteckt. Auch im Nassen ein Engel. Mit hoher Kurvengeschwindigkeit und gutem Bremsweg erreicht der ST die zweitbeste Rundenzeit. Allerdings ist der Grenzbereich im Vergleich zum Roadsmart etwas schmaler. Am Schluß steht der Angel neben Brigestone auf Platz 2 mit sehr guten Restprofiltiefen an Vorder- und Hinterrad."
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