motogp.com - Mit der Einführung in dieser Saison, dass es nur noch ein einziges Qualifikationstraining anstatt wie bisher zwei gibt, werden die letzten zehn Minuten dieser Trainingssitzung entscheidender denn je, wenn die Fahrer um gute Startpositionen vor dem Rennen rangeln.
Nicolas Goubert, Michelins Reifen Chef, erklärt die Unterschiede zwischen den super-klebrigen Qualifiern, die die Fahrer für eine schnelle Runden benutzen, und einem normalen Rennreifen. Wir haben einen Reifen, den wir Rennreifen nennen. Etwas das für 20-25 hält, also eine Renndistanz. Und dann ist da auch der Qualifikationsreifen, der gemacht ist um nur eine Runde zu halten. Dafür aber für eine sehr schnelle Runde. Man kann zwischen den beiden Typen einen Unterschied von einer Sekunde in der Rundenzeit erwarten.
Sie sehen gleich aus, haben die gleiche Größe, das gleiche Profil, das gleiche Gewicht und die gleiche Farbe. Aber die Mischung ist komplett anders. Der eine ist mit einer sehr weichen Mischung gemacht und entwickelt Grip sehr schnell eigentlich schon nach der ersten Kurve aus der Boxengasse heraus. Die Haftung ist da und das auf einem viel höheren Niveau. Im Grunde macht die Mischung den Unterschied aus. Wir benutzen keine vorderen Qualifikationsreifen. Die Fahrer behalten dieselben Vorderreifen. Sie bekommen nur den weichen Reifen hinten montiert und dann werden sie noch mal eine ganze Ecke schneller.
Movistar Honda-Pilot Sete Gibernau, der schon zweimal die Pole Position inne hatte und die erste Startreihe nur zweimal in dieser Saison verpasste, erläutert die Qualitäten des schnellen Gummis und wie er sich auf seinen Fahrstil auswirkt, besonders da nur eine Runde lebt.
Ich denke mit dem Qualifier ist es so, dass dieser Reifen so gut ist und so viel Grip hat, dass es viele Probleme mit dem Motorrad überdeckt. Du weißt also immer, dass Du mit einem Qualifier wirklich schnell sein wirst. Deswegen die Linie mit einem Qualifier zu ändern ist ein Fehler. Du kannst nur die Geschwindigkeit ändern, mit der Du in die Kurve einbiegst, weil die aus der letzten Kurve davor viel schneller heraus gekommen bist. Manchmal kannst Du sogar noch einen Gang hochschalten, wo Du es vorher noch nie konntest. Weil Du noch nie soviel Traktion am Hinterrad hattest wie mit dem Quali-Reifen, hast Du die Möglichkeit viel früher und härter zu beschleunigen. Nach einer solchen Qualirunde denkst Du immer, dass es noch schneller gegangen wäre.