Fast jeder Reifenhersteller hat ein paar Reifenprofile, die immer schon beliebt waren bei den Motorradfahrern und dank sehr günstigen Preisen auch nach wie vor gerne montiert werden.
Nun stellt sich die Frage ob die auch technisch auf der Höhe der Zeit sind.
Dies wollte die PS in ihrem letzten Reifentest im Heft 03 / März 2018 mal klären, und hat einige ältere Profile einem Test unterzogen.
Motorrad eine SPEED TRIPLE S / R / RS / HD01 - 765 ccm mit standard Bereifung 120/vorne 180/hinten
Fazit - Der Pilot Power ist der Überflieger dieses Vergleichs. Einfach unglaublich, wie gut diese Pelle sowohl im Trockenen als auch bei Nässe funktioniert. Nur bei der Stabilität gibt's leichten Abzug, weil in der Steety wegen des etwas weich wirkenden Reifens mehr Bewegung herrscht als mit der Konkurrenz. Auf dem Nasskurs schlägt der Michelin dann gnadenlos zurück. Es scheint, als zerteile er das Wasser, um dann zügig durchzupflügen.Dazu winkelt er super-eas ab und trifft die Linie haarfein - sagenhaft! Der Pilot Power macht im Nassen so Laund, dass man sein Mütchen kühlen muss, um nicht doch irgendwann im OFF zu landen.
Fazit: Der Sportec M3 ist einer der handlichsten Reifen des Vergleichs, wodurch er bei Feilen mächtig Laune bereitet. Außerdem kommt er schnell auf Temperatur und schenkt dem Piloten im Kaltzustand viel Vertrauen. Auch in den weiteren Disziplinen gibt er sich keine Blöße. Allenfalls wirkt er wegen seines gutmütigen Fahrverhaltens nicht ganz so knackig und direkt wie die Spitze. Der positive Eindruck setzt sich beim Nasstest fort. Auch hier überzeugt der in China gefertigte Münchner durchweg, bietet allerdings nicht ganz den Grip und die Zielgenauigkeit der absoluten Topklasse.
Fazit: Der Bridgestone ist ein prima Allround-Gummi, der auf trockenen Straßen besonders mit seiner hohen Stabilität, gutem Feedback und reichlich Grip glänzt. Leichte Abzüge gibt es für die im Vergleich zu den Besten etwas längere Aufwärmzeit und ein leicht trägeres Handling. Bei trockenen Bedingungen landet der BT 016 Pro dadurch im sehr eng beieinander liegenden Mittelfeld. Einen starken Auftritt legt der japaner im Nassen hin, wo er sich ebenfalls mit viel Grip und gutem Gefühl für seine Haftgrenze auszeichnet. Jenseits dieser Grenze reißt der Grip aber recht abrupt ab.
Fazit: Die sehr ähnliche Performance bei trockenen Verhältnissen des Mittelfelds - dazu zählt Contis SportAttack - macht eine Differenzierung schwierig. Der in Hannover entwickelte und nun in Malaysia produzierte Gummi macht auf der Landstraße alles sehr ordentlich, ragt aber in keinem Kriterium heraus. Bei Nässe zeichnen sich seine Stärken und Schwächen dagegen deutlicher ab. Der "SPA" lenkt wunderbar leichtfüßig ein und lässt sich millimetergenau dirigieren - top! Dem gegenüber steht mittelmäßiger Grip und ein eher jäher Abriss desselben. Außerdem liefert die Pelle ein nur durchschnittliches Gefühl auf nassem Untergrund.
Fazit: Als Urheber dieses Vergleichs lagen die Erwartungen an den GPR 300 entsprechend hoch. Schließlich liefert er als Sonderspezifikation "J" auf der Kawasaki Z 900 RS eine klasse Vorstellung ab. Der getestete Reifen kann diese Erwartung jedoch nur teilweise Erfüllen. Im Trockenen gefällt er mit sehr anständigem Kaltlauf. Außerdem lenkt er leichtfüßig ein und saust neutal durch die Ecken. Auch in anderen Kriterien kann er überzeugen, was ihn zu einem verlässlichen Partner auf trockenen Straßen macht. Bei Nässe vermittelt der Dunlop das Gefühl ausreichender Haftung, die er jedoch nicht umfänglich bietet. Zudem reißt der Gummi unvermittelt ab - tricky
Fazit: Der Ur-Diablo von 2003 tut sich in diesem Testfeld schwer. Beim Einbiegen in die Ecken wirkt er etwas schwerfällig. Außerdem verliert er bei sehr sportlicher Fahrweise als einziger die Haftung beim Beschleunigen in Schräglage. Zumindest reißt der Grip nicht allzu plötzlich ab. Seine Stärke liegt in der sagenhaften Stabilität, nichts bringt diesen Gummi in Verlegenheit. Anders sieht es auf nassem Untergrund aus: eingeschränkter Grip mit abruptem Abriss und mauer Rückmeldung, dazu ein träges Handling. Pirelli-Fans sollten nicht an der falschen Stelle sparen und sich lieber für ein aktuelles Produkt aus der Diablo-Reihe entscheiden. Hier hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan.
Der gesamte Reifentest in der aktuellen PS oder hier online zu bestellen.